Gewaltfreie Kommunikation – wie ich sie meine!

Was haben Worte wie „bombenstark“, „durchbeißen“ oder „ich baller das noch schnell raus“ gemeinsam?

Sie klingen harmlos. Gehören zu unserem Alltag. Und doch hinterlassen sie Spuren – in uns und in anderen.
Denn: Sprache wirkt. Immer.

Und manchmal beginnt sprachliche Gewalt genau dort, wo wir sie gar nicht vermuten – mitten im Berufsalltag, im Gespräch mit Kindern oder in unseren Gedanken über uns selbst.

Ich schreibe diesen Artikel nicht über die Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg.
Auf seinen wichtigen Ansatz gehe ich gleich kurz ein.

Doch mir geht es um etwas anderes – etwas Alltäglicheres und gleichzeitig Dringendes:

👉 Die Wirkung unbewusster sprachlicher Gewalt.
👉 Und wie du mit bewusster Sprache Klarheit, Selbstwert und Verbindung schaffst – für dich und dein Gegenüber.

Was bedeutet das konkret?

Sprich doch mal laut aus:
gewaltfrei – und dann – friedvoll.

Spürst du den Unterschied?

Was macht es mit dir?

Für mich liegt darin bereits der erste Schlüssel:
Unsere Worte tragen Energie.
Sie formen unsere Haltung, unsere Beziehungen – und unser Selbstbild.

Was ist Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg?

Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg ist ein bekanntes Kommunikationsmodell, das auf vier Schritten basiert: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte.

Aus meiner Sicht ist GFK ein starker Ansatz – doch sie setzt einiges voraus:

z. B. Zugang zu den eigenen Gefühlen und den Mut, diese klar auszudrücken.

Genau hier setze ich in meinem Coaching an:
bei der inneren Haltung, nicht bei auswendig gelernten Formeln.

Gewaltfreie Kommunikation – wie ich sie meine

Für mich beginnt Gewaltfreiheit nicht mit der Methode, sondern mit der inneren Haltung – und dem bewussten Umgang mit unseren Worten.

In meiner Arbeit unterstütze ich leise, ruhige Menschen wie dich darin,

• klar zu sagen, was sie wirklich meinen und wünschen

• sich selbstsicher auszudrücken

• authentisch und respektvoll zu kommunizieren

• friedvolle, erfolgreiche Gespräche souverän zu führen – auch in schwierigen Situationen

Denn: Nur wer gehört und gesehen wird, kann auch zufrieden und erfolgreich sein.
Und genau deshalb heißt mein Unternehmen auch ERFOLGSFAKTOR SPRACHE😊.

Für mich ist Sprache kein Werkzeug der Höflichkeit oder Harmoniebewahrung, sondern ein Spiegel unseres Selbstwerts und ein Schlüssel zu

  • echter innerer Klarheit,
  • respektvollem Miteinander,
  • erfolgreicher Kommunikation auf Augenhöhe.

Was oft unterschätzt wird:
Viele unserer alltäglichen Worte sind (unbewusst) gewaltvoll, dh abwertend, trennend oder verletzend, obwohl sie rhetorisch stark oder harmlos klingen.

Gerade Menschen mit sprachlichem Talent oder Führungsverantwortung setzen Sprache oft strategisch ein – aber nicht unbedingt bewusst.

Und genau hier liegt der Unterschied:

Es geht nicht nur um sprachliche Brillanz, sondern um bewusste Wortwahl.

Wer bewusst spricht, dessen Persönlichkeit wird gesehen, die Kompetenz erkannt, der Erfolg kreiert.

Bewusste Sprache stärkt nicht nur die Beziehung zu uns selbst und zu anderen, sondern ist ein entscheidender Erfolgsfaktor im Berufsleben, in der Führung und in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Für mich ist genau das gewaltfreie Kommunikation – Kommunikation auf Augenhöhe: klar, selbstbewusst, respektvoll.

Gewalt fängt nicht erst bei Lautstärke oder Schlägen an, sondern bei Worten

Viele meiner Kund*innen wollen höflich, respektvoll, authentisch sein.
Und das ist gut so.
Es ist ihnen ganz wichtig, niemanden mit ihren Worten zu verletzen oder vor den Kopf zu stoßen. (autsch!).

Doch genau in dieser „Höflichkeit“ kann sich unbewusst sprachliche Gewalt verstecken.
Denn wie oft sagen wir etwas, das trennend, abwertend oder verletzend wirkt – ohne es zu merken?

Bereits während unserer Zusammenarbeit fällt es meinen Kunden*Kundinnen wie Schuppen von den Augen, und sie erkennen selbst, dass sie gar nicht das sagen, was sie wirklich meinen – dass sie nicht meinen, was sie sagen. Welch‘ wertvolle Selbst-Erkenntnis!

a) Wie sprichst du mit dir selbst?

Vielleicht hast du heute Morgen beim Klingeln des Weckers auch gesagt: „oh Mist – ich würd mich so gerne noch ne Runde weiter aufs Ohr hauen.“

Oder

„Jetzt muss ich mich zusammenreißen, andere schaffen das auch.“

Oder

„Ich hasse mich, wenn ich so engergielos bin“.

Oder

„Ich bin echt zu dumm dafür“.

Worte wie diese wirken – nach innen.
Sie formen unser Selbstbild. Sie prägen unseren Selbstwert.

b) Wie sprichst du im Job-Alltag?

Kennst du den Ausdruck, um eine Bitte an jemanden zu richten:
„du, ich hab ein Attentat auf dich vor“.
Und dein Gegenüber antwortet: „Schieß los“.

Nervt dich im Job dein Kollege und du sagst zu deiner Kollegin:
„Wenn er das nicht hinkriegt, dann knallt’s.“

Leitest du ein Meeting und begrüßt die Anwesenden mit folgenden Worten:
„Vielen Dank, dass ihr alle pünktlich aufgeschlagen seid.“

Kennst du die Antwort auf die Frage eines Kollegen, ob ihr gemeinsam Mittagessen wollt:
„Ich klatsch das noch schnell in die Präsentation, dann komm ich.“

Willst du dein Team motivieren und sagst:
„Wir müssen uns da durchbeißen.“

Und am Ende deines Arbeitstages antwortest du auf die Frage deiner Chefin/deines Chefs, wie lange du noch bleiben wirst:
„Die Anzeige baller ich jetzt noch raus – dann ist Feierabend.“

Solche Floskeln haben sich etabliert – doch was senden sie aus?
Welche Wirkung haben sie auf dein Gegenüber – und auf dich selbst?

c) Wie sprichst du mit Kindern – als Mama/Papa/Erzieher*in?

Wenn Chaos im Kinderzimmer / der Puppenecke herrscht:
„Hier schaut’s aus, als hätt ne Bombe eingeschlagen.“

Wenn dein Kind dich zum Lachen bringt:
„Das ist zum Todlachen.“

Wenn du mit deiner Freundin telefonierst, dein Kind deine Aufmerksamkeit will und du dann auflegst:
„So, die hab ich jetzt abgewürgt, jetzt können wir spielen.“

Wenn die Sonne scheint:
„Lass uns bei diesem Bombenwetter auf den Spielplatz gehen.

Auch hier: viele dieser Sätze wirken harmlos – sie sind es aber nicht.
Sie sind gewaltvoll und verletzen.

Erschreckende UNICEF-Studie „Niemals Gewalt gegen Kinder“

Gewaltfreie Erziehung beginnt nicht nur bei Taten, sondern bei Worten.
Die UNICEF-Studie zeigt:
Viele seelische Verletzungen entstehen durch Sprache – oft unbeabsichtigt.
https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/-/niemals-gewalt-gegen-kinder-studie/274968

Jedes Kind auf der Welt hat, dank der UN-Kinderrechtskonvention von 1989, ein Recht darauf, ohne Gewalt groß zu werden.
Auch im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), §1631 ist seit Januar 2001 gewaltfreie Erziehung festgeschrieben: „Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“

Umso wichtiger ist es, hinzuhören, wie wir mit Kindern sprechen.
Eine gewaltvolle Ausdrucksweise kann nachhaltige Schäden bei Kindern auslösen. Und dies passiert auch „in den besten Familien“.

Und genau da liegt die Herausforderung.
👉 Gewalt ist nicht immer laut.
👉 Gewalt braucht keine Beleidigungen.
👉 Gewalt geschieht oft leise – in ganz alltäglichen Sätzen.

Entdecke gerne in den nachfolgenden Formulierungen selbst, welche verletzende / entwürdigende Wirkung Sätze auslösen und unser Selbstbild prägen können.

Wenn das Kind ängstlich ist:
„Jetzt stell dich nicht so an wie ein Baby.“

Wenn das Kind nicht lernen will:
„So wird aus dir nie etwas.“

Wenn das Kind wegen einer Schürfwunde weint:
„Ein Indianer kennt kein Schmerz.“

Wenn das Kind sich schwer tut mit Mathe:
„Deine Schwester/dein Bruder hat das auch geschafft.“

Wenn dein Kind sich „aufführt“:
„Dich müssen die wohl im Krankenhaus vertauscht haben.“

Wenn dein Kind etwas aus Versehen kaputt gemacht hat, und es reparieren will:
„Das funktioniert nicht mehr, das Kind ist jetzt schon in den Brunnen gefallen.“

Lies dir die Beispiele noch einmal durch. Spür nach.

Welche hast du selbst erlebt oder sogar übernommen?
Welche magst du noch hinzufügen und mit mir teilen?

Du willst deine Sprache nicht länger dem Zufall überlassen?

Dann beginne jetzt – nicht mit Schuld oder Scham, sondern mit Klarheit und Neugier.

In meinem 1:1 Coaching oder Express-Coaching arbeite ich mit dir an genau diesen Fragen:

  • Wie sprichst du mit dir selbst?
  • Wie formulierst du in herausfordernden Gesprächen deine Meinung klar – ohne laut werden zu müssen?
  • Wie nutzt du deine Sprache, um Verbindung statt Distanz zu schaffen – im Job, im Familienleben, im Alltag?

Du musst dafür nicht laut sein. Nur bewusst.

👉 Buch dir dein unverbindliches Kennenlerngespräch. https://andreagemmer.com/erstgespraechstermine/
👉 Oder starte direkt mit meinem 2-Stunden-Express-Coaching für herausfordernde Gespräche. https://andreagemmer.com/einzelcoaching/

Fazit: Gewaltfreie Kommunikation, wie ich sie meine

Gewaltfreie Kommunikation beginnt für mich nicht mit Technik oder Methode.

Sie beginnt mit Bewusstsein.

Mit dem Mut, sich selbst zuzuhören.

Mit der Bereitschaft, Sprache nicht nur zu benutzen, sondern bewusst zu gestalten.

Nicht um zu gefallen.
Sondern um klar, respektvoll und selbstbewusst zu sagen, was du meinst – ohne andere kleinzumachen.
Und auch dich selbst nicht.

Denn jedes Wort, das du wählst, formt deine Welt.

Mach sie zu einem friedvollen Ort – für dich und andere.

Schreib mir – wie nimmst du das Thema gewaltfreie Kommunikation für dich wahr?
Verwendest du unbewusst Worte, die dir jetzt wieder bewusst wurden?

Wer schreibt hier?


Ich bin Andrea Gemmer – Kommunikationscoachin für bewusste Sprache.

Ich helfe Menschen, ihre Anliegen klar, respektvoll und selbstbewusst auszudrücken – beruflich wie privat.

Dabei arbeite ich von innen nach außen:
Deine Sprache ist der Spiegel deines Selbstwerts – und der Schlüssel zu souveräner und erfolgreicher Kommunikation auf Augenhöhe.

Ich unterstütze dich dabei,

• herausfordernde Gespräche souverän zu meistern

• dich in Meetings, Gehalts-, Team- oder Elterngesprächen sicher zu fühlen

• deine Worte bewusst zu wählen – ohne dich zu verstellen oder laut werden zu müssen

Mein Ansatz ist

• empathisch & individuell

• praxisnah & wirksam

• bestärkend & nachhaltig

Ohne langen Trainings. Wir packen die Situation an der Wort-Wurzel an,

Damit du

• dich in Gesprächen sicher und gesehen fühlst

• deine Botschaft wirkungsvoll vermittelst

• dich nicht länger zurück nimmst – sondern für dich einstehst und erfolgreich wirst

SAG.ES.EINFACH.
The power is in you.

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Christine Collet
    13. April 2025 12:39

    Liebe Andrea

    Vielen Dank für diesen spannenden Artikel. Ich liebe Sprache und auf mich wirkt v.a. das „Kriegsvokabular“, zu welchem du oben viele treffende Beispiele bringst. Es „trifft“ mich (wie eine Kugel).

    Gleichzeitig ist natürlich auch meine Baby-Boomer-Sprache durchsetzt von solchen Ausdrücken.

    Ganz besonders in Bezug auf Motivation und Erfolg wird ebenfalls viel zu oft Kriegsvokabular herangezogen:
    „Die Schlacht gewonnen, aber den Krieg verloren“
    „Strategisch in Stellung bringen“
    „Den Gegner ausmanövrieren“
    „Ein harter Schlag gegen die Konkurrenz“
    „Das ist ein Frontalangriff auf den Marktführer“
    „Mit voller Kraft in die Offensive gehen“
    „Die richtige Taktik entscheidet über Sieg oder Niederlage“

    Da dürfen wir unserer Sprache, meiner Meinung nach, sehr gerne ein fresh-up verpassen!

    Danke für diesen wertvollen Artikel!

    Herzlich, Chris
    chriscollet.com

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